Brockenrenaturierung: Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“

Brockenrenaturierung

Umweltministerin Dalbert gratuliert mit Videobotschaft – Nationalpark Harz setzt Projekt seit 30 Jahren mit vielen Partnern um

(harz-aktuell) Von den vielen Projekten, die von der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ bisher ausgezeichnet wurden, ist das Projekt „Brockenrenaturierung“ das einzige, das über einen Zeitraum von 30 Jahren umgesetzt wurde.

Zu dieser besonderen Auszeichnung gratulierte Sachsen-Anhalts Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert heute per Videobotschaft und übergab damit die Urkunde an den Nationalpark Harz. „Nach der Wiedervereinigung bestand der Brocken nicht aus Natur, sondern aus 53.000 Quadratmetern versiegelter Fläche. Heute sind es nur noch 10.000 Quadratmeter und wir haben wieder Artenvielfalt auf dem Brockenplateau – eine wunderschöne Natur. Ein wirklich tolles Projekt!“, lobte sie. Die Ministerin dankte all jenen, die sich in den drei Jahrzehnten für die Renaturierung eingesetzt und sie in kleinteiliger Arbeit umgesetzt haben.

An der erfolgreichen Umsetzung waren neben dem Nationalpark Harz und dem NABU-Kreisverband Harz im Wesentlichen die TCG Tiefbau Consult Ingenieur GmbH, die Harzer Wald- und Wegebau GmbH, das Cika-Landschaftsplanungsbüro und die Telekom beteiligt.

Erstmals in der langen Geschichte der Erschließung des Brockens – die Bebauung begann 1736 mit der Errichtung des Wolkenhäuschens – ist es gelungen, den Anteil der bebauten Fläche zu reduzieren und dabei die touristischen Belange im Auge zu behalten. Die sanierten Flächen wurden 1996 der Natur zurückgegeben. Bereits 2010 waren sie wieder mit einer geschlossenen Krautschicht bedeckt. Rund 30 verschiedene Pflanzenarten stellten sich spontan ein, von denen die Rasenschmiele vorherrscht. Der Brocken hat auf über 4 Hektar ein Stück seiner Ursprünglichkeit zurückerhalten.

Nicht nur die Versiegelungen wurden entfernt. Auf dem Bergplateau haben sich aufgrund erhöhter niederschlagsbedingter Nährstoffeinträge Gräserdominanzbestände herausgebildet, die die Existenz der Charakterart des Berges, der Brockenanemone, gefährdet. Um diese und andere Arten des Brockens vor dem Aussterben zu bewahren, wurden und werden Biotoppflegemaßnahmen durchgeführt. Ziel ist es, den Anteil der Zwergstrauchheiden, in denen die bedrohten Arten natürlicherweise vorkommen, zu erhöhen. Hierfür standen finanzielle Mittel im Rahmen der Umwelt-und Artensofortprogramme des Ministeriums zur Verfügung.

Maßgeblichen Anteil an der Heideförderung haben die vielen Ehrenamtlichen, die im Rahmen von Arbeitseinsätzen einen Beitrag hierzu leisteten und leisten. Organisiert werden diese Einsätze in Zusammenarbeit von NABU-Kreisverband Harz und Nationalparkverwaltung Harz. Weitere Partner bei der Umsetzung des Projektes „Brockenrenaturierung“ sind der Landschaftspflegeverband Harz e.V., der Brockenbauer Thielecke und die Gärtnerei „Harzerfrischend“.

Weitere Informationen zu den UN-Dekade-Projekten in Deutschland hier.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt vom 25.11.2020
Bildquelle: Dr. Gunter Karste, Nationalpark Harz

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