Tabakspeicher Nordhausen: Das Museum zur Regionalgeschichte

Tabakspeicher Nordhausen

Museum für Handwerk, Gewerbe, Industrie und Archäologie

(harz-aktuell) Der 1712 erbaute Tabakschober wurde im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts von der Firma „Walther & Sevin Tabak- und Zigarrenfabrik“ als Lager für Tabak genutzt. Nach umfangreicher Restaurierung präsentiert sich dort im Herzen der Stadt das Museum „Tabakspeicher“. Auf über 1.000 m² Ausstellungsfläche werden wertvolle Kulturobjekte aus mehreren Jahrtausenden gezeigt. Der „Tabakspeicher“ ist der Beweis dafür, das ein Museum mit Tradition informativ und gleichzeitig unterhaltsam sein kann. Das Museum bietet seinen Besuchern die Möglichkeit, die Nordhäuser Handwerks- und Industriegeschichte auf spannende Weise fantasievoll zu erleben.

Das Ausstellungskonzept ist visuell ausgerichtet, mit dem bewussten Fokus auf die vielzähligen Exponate aus der Nordhäuser Vergangenheit. Viel Text ist dabei entbehrlich. So werden die Besucher mit kurzen und prägnenten Erläuterungen durch die Ausstellung geführt. Allein die Ausstellungsstücke sprechen für sich.

Nordhäuser Wirtschaftsgeschichte erleben: Von Kornbrennerei über Tabakindustrie bis hin zum Maschinenbau

Sehr anschaulich vermitteln die Exponate des Tabakspeichers die Geschichte verschiedener Wirtschaftsbereiche, wie Kornbrennerei, Kautabakherstellung, Brauereigewerbe und Maschinenbau. Diese Branchen bestimmten über lange Zeit hinweg das Wirtschaftsbild der Stadt. In Fragmenten haben sich bis heute nur noch wenige Betriebe aus diesen Bereichen auf dem regionalen Markt behaupten können. Der überwiegende Teil der Unternehmen musste ihren Betrieb vollständig einstellen, insbesondere die zahlreichen Firmen der Tabakindustrie, wie etwa Grimm & Triepel. Auch der Maschinenbau, einst führende Branche, ist gleichermaßen vom Niedergang betroffen. So sind etwa die Montania (später Ifa) und die Mabag vollständig erloschen. Dank des Tabakspeichers werden die Erinnerungen an diese Betriebe am Leben gehalten. Auch wenn diese aus dem Stadtbild teilweise vollends verschwunden sind. Dies ist der große Verdienst dieses Regionalmuseums.

Es wäre zu begrüßen, wenn dieser Bereich weiter ausgedehnt und noch akzentuierter in den Mittelpunkt gestellt werden könnte. So hätten es insbesondere die zahlreichen Firmen des Maschinenbaus verdient, ausführlicher dargestellt zu werden. Auch wenn dies zu Lasten anderer Ausstellungsbereiche ginge. Unabhängig dessen ist der Tabakspeicher aus der Nordhäuser Museumslandschaft nicht wegzudenken und in jedem Fall einen Besuch wert.

Weitere Ausstellungsbereiche im Tabakspeicher Nordhausen

Zudem präsentiert der Tabakspeicher Nordhausen traditionelle Handwerksaltertümer, wie etwa Schmiede, Schuhmacher, Rösterei, Blaudruckerei, Schneiderei und Bäckerei. Zudem werden auf zwei Etagen ur- und frühgeschichtliche Funde der Stadtarchäologie ausgestellt, die bei den Ausgrabungen der vergangenen Jahre in und um Nordhausen gefunden wurden. Erlebnisbereiche wie die Fernmeldetechnik oder der historische Kinosaal und vielfältige museumspädagogische Angebote runden das Angebot ab und laden den Besucher ein, selbst aktiv zu werden. So können Kinder selbst Brot backen oder mit historischen Gerätschaften Wäsche waschen wie anno dazumal.

Öffnungszeiten Tabakspeicher Nordhausen

Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Montags ist das Museum geschlossen

Zum Internationalen Museumstag oder zur Kautabak-Sammlerbörse veranstaltet das Museum Feste im Haus und im Hof.

Eintrittspreise

Erwachsene: 2,00 €
ermäßigt: 1,50 €

Gruppen:
Erwachsene 1,50 € pro Person
ermäßigt 1,00 € pro Person

Anschrift Tabakspeicher Nordhausen

Museum Tabakspeicher
Bäckerstraße 20
99734 Nordhausen
0 36 31 / 98 27 37
tabakspeicher@nordhausen.de

Text und Bildquelle: Redaktion

Wer sich noch eingehender mit der Wirtschaftsgeschichte Nordhausen befassen möchte, empfehlen wir den Besuch des Ifa-Museums.

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